Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag nimmt an, dass die Bahnstrecke Derneburg–Seesen reaktiviert und zwischen Hannover und dem Westharz eine SPNV-Verbindung bestellt wird.
Die Bahnstrecke Derneburg–Seesen weist im Verhältnis zur Topographie stellenweise überflüssig niedrige Kurvenradien von bis zu 240 Metern auf (vMax ~= 60 km/h), die im Falle einer Reaktivierung zu Geschwindigkeitseinbrüchen führen würden und die Einsatzfähigkeit, d.h. Attraktivität/Nutzbarkeit der Trasse sowohl im SPNV als auch im SGV, schmälern. Von daher schlägt dieser Vorschlag eine alternative Trassierung vor, bei der während der Reaktivierung solche Stellen mit engen Kurvenradien – wo möglich – abweichend trassiert sind und einen Radius von mindestens 400 Metern aufweisen (vMax ~= 80 km/h). Zudem soll insbesondere nördlich von Bockenem eine deutlich geradlinigere Trassierung durchgeführt werden für eine vMax von 100 km/h (abschnittsweise 80 km/h).
Bahnhof | kmalt/Δkmalt | kmneu/Δkmneu | ~valt | ~vneu | ~talt/Δtalt | tneu/Δtneu |
---|---|---|---|---|---|---|
Seesen | 0 | 0 | 0:00 min | 0:00 min | ||
7,9 | 7,9 | 65 | 85 | 7:20 min | 5:30 min | |
Bornhausen | 7,9 | 7,9 | 7:20 min + 0:45 min | 5:30 min + 0:45 min | ||
4,2 | 4,0 | 65 | 80 | 3:45 min | 3:00 min | |
Rhüden | 12,1 | 11,9 | 11:50 min + 0:45 min | 9:15 min + 0:45 min | ||
3,3 | 3,3 | 70 | 80 | 2:45 min | 2:30 min | |
Bornum (Harz) | 15,4 | 15,2 | 15:20 min + 0:45 min | 12:30 min + 0:45 min | ||
4,7 | 4,8 | 60 | 70 | 4:45 min | 4:15 min | |
Bockenem | 20,1 | 20,0 | 20:50 min + 0:45 min | 17:30 min + 0:45 min | ||
11 | 10,7 | 65 | 85 | 10:15 min | 7:30 min | |
Derneburg (Han) | 31,1 | 30,7 | 31:50 min + 0:45 min | 25:45 min + 0:45 min |
*Strecke per Google Maps ausgemessen, Geschwindigkeiten grob geschätzt.
Die obigen Werte sind Schätzwerte, da dem Autor bei Erstellung des Vorschlags keine höherwertige Software für diese Aufgabe zur Verfügung stand. Für eine konkretere Betrachtung ist von daher der Einsatz einer solchen Software dringend zu empfehlen. Es ist jedoch erkennbar, dass eine Fahrtzeitersparnis von rund 6 Minuten sowohl den Nutzen als auch die betriebliche Zuverlässigkeit dieser eingleisigen Verbindung erhöht.
Geht nicht noch etwas mehr? Der Aufwand dürfte sich nur geringfügig erhöhen aber 20 km/h mehr reißen einen nicht vom Hocker
Ob konkret mehr geht, weiß ich nicht. Besonders zwischen Derneburg und Bockenem sowie zwischen Bornhausen und Seesen machen hohe Geschwindigkeiten Sinn. Jedoch muss auch die Topographie berücksichtigt werden. Die uralte Privatbahn wurde offensichtlicherweise nach dem Minimalprinzip gebaut, also möglichst wenig Steigung und Geländearbeiten zulasten der Höchstgeschwindigkeit. In meinem Vorschlag gehe ich bereits davon aus, dass zusätzliche Geländearbeiten nötig sind. Aber das ist alles nur händisch gemacht worden; falls an einer Begradigung politisches Interesse besteht (was ich hier definitiv als sinnvoll sehe), wird das ein Ingenieurbüro beurteilen müssen.
Das halte ich für eine ziemliche Utopie. Das ist ja in vielen Teilen ein kompletter Neubau, den es aber so kaum braucht, weil die Verbindung via SZ-Ringelheim ja schon existiert und auch einigermaßen schnell befahrbar ist. Natürlich wäre es für Bockenem etc. schön an einer Hauptverbindung zu liegen, aber der Nutzen ist relativ gering. Ich sehe eine RB Hildesheim – Bockenem (und ggf. später verlängert) auf bestehender Trasse und einen RE über SZ-Ringelheim oder ergänzt um eine Verbindungskurve, als die deutlich realistischere Variante (und selbst das ist noch ziemlich weitab von ernsthaften Realisierungsgedanken).
Ich kenne die Diskussion um diese Verbindungskurve. Diese müsste ebenfalls über eine Strecke von mehr als einem Kilometer neugebaut werden, da zwischen den beiden Bahnstrecken ein nennenswerter Höhenunterschied besteht. Du kannst da von zwei Brückenneubauten (Innerste + Kreisstraße Sehlde) ausgehen, die ebenfalls nicht günstig sind. Die Trasse zwischen SZ-Ringelheim und dem Bbf Neuekrug-Hahausen ist zudem aktuell eingleisig, so dass ein Betrieb parallel zur ebenfalls verkehrenden RB 46 instabil werden könnte (ähnliche Probleme siehst du bei der Verbindung Oker–Vienenburg, die – obwohl kürzer als die Strecke Ringelheim–Hahausen – sehr anfällig für Verspätungen sind).
Meine Streckenbegradigung benötigt voraussichtlich nur einen Brückenneubau bei Werder. Erdarbeiten (und Grunderwerb) sind auch notwendig. Im Optimalfall ist aber eine schnellere Verbindung mit Neuanschluss mehrerer Orte an den SPNV und ohne Mehrbelastung von Bestandsstrecken möglich, so dass ich nicht einen gravierenden Vorteil in dem Bau einer Westkurve Ringelheim sehe.